Einweihung des Hauses Uhlmann im Paderborner Dorf im Freilichtmuseum Detmold
Ereignis-Datum: 12. September 2007
Seit dem 12. September 2007 ist das Haus der jüdischen Familie Uhlmann aus Ovenhausen im Freilichtmuseum Detmold auch für Besucher zugänglich. In einer Pressemitteilung des LWL anlässlich der Eröffnungsfeier betonte Museumsleiter Jan Carstensen die Bedeutung des Hauses: „Das Fachwerkhaus bietet eine Klammer zu 200 Jahren jüdischer Geschichte in Westfalen – diese Hauseröffnung ist ein bedeutender Schritt für unsere gesamte Region.“
Das Ovenhausener Haus sei von seiner Erbauung 1805 bis 1941 ununterbrochen in jüdischem Besitz gewesen. „Es ist damit eines der letzten nahezu unverändert erhaltenen jüdischen Wohnhäuser in Westfalen – und das einzige, das in einem deutschen Freilichtmuseum zu sehen sein wird“, so Carstensen weiter. Das LWL-Freilichtmuseum hatte das Gebäude aus Ovenhausen erworben, ein großer Tieflader brachte das Gebäude einschließlich Keller in mehreren großen Teilen von Ovenhausen nach Detmold.
Im „Paderborner Dorf“ des Museums soll das Haus an den jüdischen Bevölkerungsteil in westfälischen Dörfern erinnern. Weiter heißt es dazu in der Pressemitteilung: „Juden waren auch in Westfalen-Lippe ein selbstverständlicher Teil der ländlichen Bevölkerung – bis zu ihrer systematischen Verschleppung und Ermordung in der Zeit des Nationalsozialismus. In den größeren Dörfern des Paderborner und Corveyer Landes lebten zahlreiche Juden, die als Geschäftsleute, Viehhändler oder Schlachter eine wichtige Rolle im wirtschaftlichen Leben spielten. Gleichzeitig waren sie als Nachbarn geachtete Mitglieder der dörflichen Gemeinschaft, bis die Verfolgung während des Nationalsozialismus diese sozialen Beziehungen zerstörte.“
Das Haus Uhlmann kann im Freilichtmuseum Detmold zu den Öffnungszeiten besichtigt werden.