Meilensteine

Meilensteine der digitalen Entwicklung unseres Dorfes von 2016 bis heute

Aus 14 Bewerberdörfern werden im Kreis Höxter 6 Modelldörfer als Wettbewerbssieger identifiziert, die mit ihren Bewerbungen Offenheit für Digitalisierung, eine aktive Dorfgemeinschaft, 5 bis 10 aktive Kümmerer sowie mindestens drei Ideen für digitale Anwendungen einbringen mussten.
Die Dorfgemeinschaft Ovenhausen ist aus Sicht der Bewertungsjury mit den Projekten Dorf-App, Kirche digital und Fürsorge-App erfolgreich.
In Dorfkonferenzen, Fortbildungsveranstalten, Besprechungen und intensiven Diskussionen werden die Projektvorschläge konkretisiert.
Im Pfarrheim Ovenhausen fanden mehrere Fachkonferenzen und Info-Veranstaltungen z. B. mit der Konrad-Adenauer-Stiftung, dem Verein „Sicheres Netz“ und den Kirchen zum Thema Digitalisierung statt.
Herausgekommen ist als Ergebnis dieses Gesamtprozesses eine zweiteilige Informations- und Kommunikationsplattform mit einer Webside als statischem Teil und dem Dorffunk als dynamisch konzipierten Part.
Im Dorf werden sämtliche Vereine/Akteure mobilisiert, sich an der Erarbeitung der neuen Webside und des damit verknüpften Dorffunks zu beteiligen.
Die Notwendigkeit zur Schulung wird erkannt und über die Ausbildung von 150 ehrenamtlichen Dorfdigitalexperten aus 16 Dörfern durch die VHS und das Förderprogramm „Land auf Schwung“ gewährleistet.
Aus Ovenhausen nehmen 12 Damen und Herren an diesen Schulungen teil. Sie werden in 85 Unterrichtsstunden an der VHS-Höxter geschult und erwerben dabei die Qualifikation zur Bearbeitung der Webside, insbesondere jedoch zur Vermittlung von Grundfertigkeiten der Digitalisierung an ältere Menschen.
Dieses Projekt der VHS und von SCS erhält Ende 2018 in Bonn den Deutschen Innovationspreis für Erwachsenenbildung, gemeinhin auch Bildungs-Oscar genannt. Ein Imagefilm wird gedreht -Link siehe Anhang
Ovenhausen erhält für Schulungs- und Fortbildungszwecke als Schenkung aus dem Projekt SCS eine Lern- und Medienecke bestehend aus Tablets, Smart-TV und Rechnern im Wert von 6.000 €.
Aus der Gruppe der Dorfdigitalexperten, den Vereinen und weiterer Akteure bildet sich in Ovenhausen ein Autoren- und Redaktionsteam, das in enger Zusammenarbeit mit der Projektleitung SCS und dem Fraunhofer-Institut IESE die Erarbeitung/Befüllung der Webside übernimmt und diese gestaltet.
Hohes mediales Interesse kennzeichnet die folgenden Monate: Imagefilme, mehrere Rundfunkreportagen, Bertelsmann-Blogs, überregionale Presseberichte, diverse Berichterstattungen in den lokalen Medien, Besuch durch die Regierungspräsidentin.
Ovenhausen wird Caritas-Musterdorf bei der Jahreskampagne der Caritas Deutschland unter dem Motto „Sozial braucht digital“; ein Verdienst der hiesigen Caritas Konferenz.
Ovenhausen ist mit einer Abordnung bei den Zukunftsforen auf der IGW 2019 und IGW 2020 vertreten und stellt dort in Zusammenarbeit mit SCS, Caritas, Diakonie und weiteren Akteuren seine Vision eines „Sorgenden Dorfes“ vor.
Im April 2019 geht die neu konzipierte Webside gemeinsam mit dem Dorffunk an den Start.
Im Dorffunk werden seither fast täglich Meldungen verbreitet. Gerade in Zeiten von Corona sind wir in der Lage schnellstens zu reagieren und Push-Nachrichten binnen kürzester Zeit im Dorf zu verbreiten; denn es ist über die aktuell mehr als 650 User sichergestellt, dass jeder Haushalt informiert wird.
Ovenhausen ist beim Folgeprojekt von „Smart Country Side“ erneut mit dabei und wird in den folgenden drei Jahren im Rahmen von “Dorf.Zukunft.Digital“ weitere Projekte in Angriff nehmen.
Die Caritas-Konferenz-Ovenhausen bewirbt sich erfolgreich als „BAGSO-Standort“.
Folgende Planungen und Vorhaben stehen derzeit auf unserer Agenda:
– Digitalisierungsprojekte durch „Digitallotsen“ weiter vertiefen
– weitere Verbesserung der freien W-LAN Leistung in der gesamten Dorfmitte
– Angebot von Kirche digital z. B. als Social-Media-Gottesdienste
– Aufstellung eines Info-Terminals mit Webside/Dorffunk in Dorfmitte
– Pilger- Radfahrer und Wandertreff mit Generationentreff im Pfarrgarten
– Installation eines Defibrillators
– Stärkung der Bürgerbeteiligung vor Ort durch digitale Beteiligungsformate
– weitere Angebote für Seniorinnen und Senioren zum Erwerb digitaler Kompetenzen.

Zusammenfassung und Ausblick: Was uns antreibt….

Unser Dorf hat sich in großer Geschlossenheit auf den Weg in die digitale Zukunft gemacht. Aber es ist erst der Anfang einer sich vermutlich permanent steigernden Dynamik, von der niemand genau vorhersehen kann, wie und wohin sie sich genau entwickelt.

Digitalisierung besteht nicht nur aus Breitbandverkabelung; das ist lediglich die Technik zur Datenübermittlung. Digitalisierung ist Kopfsache und stellt Fragen zur persönlichen Haltung im Hinblick auf Engagement und Gemeinwohl.

Digitalisierung bedarf es einer klaren Strategie, die Zielvorgaben enthält, wohin wir uns in den nächsten Jahren entwickeln wollen. Hieran arbeiten wir aktuell im Kreis Höxter und bringen uns in diese Überlegungen ein.

Digitalisierung beginnt mit der Erkenntnis, dass wir unsere Zukunft auch ein Stück weit selbst in die Hand nehmen müssen. Nach dem Staat zu rufen und auf Einsichten von oben zu warten, ist der falsche Ansatz.

Wir müssen die Subsidiarität wiederentdecken und Dinge, die in den Dörfern wichtig und bedeutend sind, vor Ort selbst regeln. Dabei kann Digitalisierung dringend notwendige Beteiligungsformate schaffen, Partizipation fördern und die demokratische Grundordnung stärken.

Wir gewinnen mit unserem lokalen Digitalisierungsmodell die Zukunft: Nicht mit der Brechstange, sondern indem wir die Menschen in unserem Dorf behutsam an die neuen Technologien heranführen und nicht müde werden, sie von den Vorteilen der Digitalisierung zu überzeugen.

Das Leben auf dem Lande steht mit den Errungenschaften der neuen Technologien vor einer Renaissance. Davon sind wir in Ovenhausen überzeugt und können dies mit unseren Erfolgen belegen.

Wir haben uns mit der Vision eines „Sorgenden Dorfes“ beim Projekt Smart Country Side erfolgreich beworben und sind der Überzeugung, dass in dieser Zielvorgabe der Schlüssel für eine erfolgreiche Weiterentwicklung unserer Dörfer liegt. So können wir Vorbild und Blaupause für andere sein.

„Sorgendes Dorf“ verstehen wir als lokales Bündnis von Dorfbewohnern, Vereinen, Kirchen und ihrer Gremien, der Wohlfahrtsverbände und der politischen Gemeinde zur Stärkung der Dorfgemeinschaft und zur Förderung des Gemeinwohls.

Die Realisierung solch einer Vision geht nicht von heute auf morgen vor allem nicht auf rein ehrenamtlicher Schiene. Wir brauchen auch weiterhin professionelle Unterstützung und Hilfestellung. „Hauptamt hilft Ehrenamt“ – beim Kreis Höxter wird dieser Ansatz seit kurzem im Rahmen einer Geschäftsstellenlösung in die Tat umgesetzt. Auch an diesem Projekt sind wir aktiv beteiligt.

Bei all unseren Bemühungen ist der Erwerb digitaler Kompetenzen ständige Bildungsaufgabe und einer der wichtigsten Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit und Resilienz unserer Dörfer. Digitalisierung ist nicht allein staatliche Aufgabe; sie gehört ebenso in Bürgerhand. Unser Auftrag lautet, in den Dörfern die Kompetenzen und Fähigkeiten zu entwickeln, die einen souveränen Umgang mit den digitalen Technologien ermöglichen.

Unser Motto als Dorfgemeinschaft Ovenhausen lautet daher: Die Vergangenheit im Gepäck und die Zukunft im Blick

Besonderen Dank an: