Feuerwehr: Kaminbrand und Überörtliche Hilfe Katastrophenschutz
17.07.2021 17:35Uhr – Feuer 2 Kaminbrand – Hauptstraße in Ovenhausen
In den späten Nachmittagsstunden am 17.07.2021 um 17:35Uhr heulten die Sirenen in Ovenhausen und Lütmarsen.
Ein Kaminbrand in der Hauptstraße mit einer schwarzen Verrauchung und Funkenflug wurde durch die Anwohner der Leitstelle für Feuerschutz und Rettungsdienst im Kreis Höxter gemeldet. Zum Einsatzort eilten die Löschgruppen Ovenhausen und Lütmarsen sowie zwei Sonderfahrzeuge aus der Kernstadt Höxter (Drehleiter & Tanklöschfahrzeug).
Die Hauptstraße wurde durch die Freiwillige Feuerwehr voll gesperrt. Durch die Erkundung vor Ort bestätigte sich die Meldung, die dunkele Verrauchung war noch gegeben und im Dachbodenbereich konnten erhöhte Temperaturen festgestellt werden.
Der Kamin ist ein vorbestimmter Brennraum, von dem in der Regel keine besondere Gefahr ausgeht, wenn dieser mit Pleverrohren oder mit Edelstahl ordnungsgemäß verrohrt ist. Nicht jeder Kamin weißt jedoch diese Verrohrung auf, vor allem ältere Bauten haben teilweise einen gemauerten Kamin ohne Verrohrung. Die Temperaturen bei einem Kaminbrand sind besonders hoch, es können dabei Temperaturen von bis zu 1500 Grad Celsius entstehen. Bei einem nicht verrohrten Kamin kann es zur Verrauchung der Geschosse bis hin zur Brandentstehung kommen.
In diesem Fall war der Kamin mit Pleverrohren verrohrt und bei der Kontrolle der Geschosse konnte keine Verrauchung festgestellt werden. Der Angriffstrupp der LG Ovenhausen stand unter Atemschutz mit einem Feuerlöscher in Bereitstellung. Eine Wasserversorgung zum Fahrzeug wurde vorsorglich aufgebaut für den Fall einer Brandentstehung im Gebäude.
Die Drehleiter des Löschzug Höxter wurde in Stellung gebracht. Mit Kaminkehrwerkzeug fuhr der Fahrzeugführer der Drehleiter hoch zum Schornstein, kontrollierte diesen und fegte den Kamin. Der Kamin war bereits weitestgehend ausgebrannt, sodass kaum Material mit dem Kehrbesen abgetragen wurde.
Im Einsatzverlauf wurde die Holzheizung nochmal von der Temperatur hochgefahren, wobei der Kamin wieder ordnungsgemäß abzog.
Die Einsatzstelle wurde an die Hausbesitzer übergeben.
Mit diesem Einsatz möchten wir auf eine besondere Gefahr bei Kaminbränden aufmerksam machen.
Kein Wasser in die Revisionsöffnungen des Kamin schütten oder mit einem Gartenschlauch hineinspritzen.
Wie bereits zuvor erläutert, sind die Temperaturen bei einem Kaminbrand besonders hoch. (bis zu 1500 Grad Celsius)
Sollte nun einem Hausbesitzer oder Anwohner in den Sinn kommen das Brandgeschehen mit Wasser zu löschen ist das ein fataler Fehler der tödlich enden kann und zu hohen Sachschäden führt.
Niemals einen Kaminbrand mit Wasser löschen. Durch die hohen Temperaturen verdampft das eingebrachte Wasser schlagartig. Aus einem Liter Wasser entstehen 1.700 Liter Wasserdampf, die im Kamin keinen Platz zum Entweichen haben. Der Kamin kann dem hohen Druck durch das plötzliche Verdampfen selten standhalten und wird einstürzen oder regelrecht explodieren.
Wie bei diesem Einsatz ist es das beste zeitnah die Feuerwehr über die 112 zu rufen, dass Gebäude zu verlassen und den Kamin brennen zu lassen.
15.07.2021 11:00Uhr – Überörtliche Hilfe Hochwasser Märkischer Kreis (Hemer)
Am 14.07.2021 gegen 19:00Uhr wurde die Feuerwehr Bezirksbereitschaft 3 mit den Zügen 31 und 32 aus dem Kreis Höxter in den Märkischen Kreis zur Soforthilfe alarmiert. Durch das Hochwasser sind zahlreiche Straßen überschwemmt und Häuser überflutet worden. Die Einsatzzeit bei einem Soforteinsatz liegt bei maximal 24 Stunden.
Die Feuerwehr Bereitschaften sind vorgeplante Katastophenschutzkonzepte zur Soforthilfe und vorgeplanten Hilfe, die Fahrzeuge sind vom Land beschafft und stehen den Städten/Kommunen in den Kreisen zur Verfügung. Das Personal aus den Freiwilligen Feuerwehren im Kreis Höxter besetzt diese Fahrzeuge im Alarmierungsfall. Jedes Feuerwehrmitglied kann sich freiwillig zusätzlich für den Katastrophenschutz melden. Das im Katastrophenschutz befindliche Personal hat eine gesonderte Alarmierungsschleife auf dem Funkmeldeempfänger und hat gesonderte Übungsdienste im Jahr innerhalb der Züge.
Das Personal und die Fahrzeuge sind so auf den Kreis verteilt, sodass der Brandschutz und der Hilfeleistung im eigenen Kreis weiterhin sichergestellt ist.
Am 15.07.2021 wurde der Einsatz der Feuerwehr Bezirksbereitschaft 3 verlängert.
Gegen 11:00Uhr wurde Personal für die Ablösung der bereits im Einsatz befindlichen Kameraden gesucht.
Das Personal wurde in allen Löschgruppen und Löschzügen im Kreis Höxter gesucht.
Von der Löschgruppe Ovenhausen sind drei Kameraden in den Einsatz im Märkischen Kreis gefahren.
Steffen Ludwig, Stefan Dohmann und Jannis Todt rückten gegen 12:30Uhr mit dem gesamten Austauschpersonal aus dem Kreis Höxter in das Katastophengebiet aus. Vorgeplante Einsatzzeit für das Austauschpersonal, erneut 24h. Vor Ort wurde ein großes Parkhaus ausgepumpt und weitere Einsätze abgearbeitet. Die Rückkehr erfolgte in den frühen Morgenstunden des 16.07.2021.