Haus Uhlmann
Seit 2008 erinnert eine Gedenktafel am Carport der Familie Köster, Hauptstraße 29, an das Schicksal der Familien Soistmann (Steilberg) und Uhlmann. Das an dieser Stelle bis ins Jahr 2000 stehende Wohnhaus wurde unter hohem medialen Interesse in einer technischen Meisterleistung in Gänze ins Freilichtmuseum nach Detmold transloziert.
Die Gedenktafel hat folgenden Text: Zur Erinnerung an Haus Uhlmann
Hier stand das Haus der jüdischen Familien Steilberg und Uhlmann. Das Fachwerkhaus wurde 1803 – 1805 von dem Juden Bernd Soistmann erbaut, der später den Familiennamen Steilberg annahm. Sein Vater war der Handelsjude Soistmann Berend, der 1783 im Wald zwischen Bökendorf und Ovenhausen von einem Knecht aus Bellersen erschlagen wurde. Dieser in der hiesigen Gegend Aufsehen erregende Kriminalfall inspirierte die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff (1793 – 1843) zu ihrer bekannten Novelle „Die Judenbuche“. 1885 erwarb die jüdische Kaufmannsfamilie Uhlmann das Steilbergsche Haus. Letzte jüdische Bewohner waren der Kaufmann Norbert Uhlmann, seine Frau Helene (Lene) und ihre Adoptivtochter Ilse. Sie wurden 1941 durch das Nazi-Regime nach Riga deportiert und später in Auschwitz ermordet.
Im Jahre 2000 wurde das Haus ins LWL-Freilichtmuseum Detmold transportiert und dort wieder errichtet. Seit 2007 erinnert es im „Paderborner Dorf“ an die Geschichte der jüdischen Landbevölkerung im östlichen Westfalen.